Schwerpunkte

Neben den Zielen aus der Bildungsvereinbarung haben wir uns drei Schwerpunkte gesetzt, die jedoch alle miteinander verbunden sind. Einzeln betrachtet hat jeder Schwerpunkt für sich seine Berechtigung, nur zusammen ist in jedem Einzelnen das Optimum zu erreichen.

Bewegung

Bewegung in angeleiteter und selbst gestalteter Form dient nicht nur der Gesundheitsförderung. Je beweglicher ich bin und je mehr ich meine Fähigkeiten kenne, desto geringer ist das Verletzungsrisiko und desto beweglicher kann mein Gehirn arbeiten. Ausreichende Bewegung führt mit dazu, dass der Körper sich gesund entwickeln kann.

Wesentlicher Aspekt der Bewegung im Kleinkind- und Vorschulalter ist jedoch: Je mehr und desto differenzierter ein Kind sich bewegt, desto mehr und besser können Synapsen im Gehirn gebildet werden und sich verknüpfen. Dieses ist Grundvoraussetzung für jegliches Lernen.

Bewegung unterstützt darüber hinaus die Ausdauer und die Konzentration und führt zum natürlichen Stressabbau, welcher wiederum zu Ausgeglichenheit führt. Auch dieses sind wesentliche Lernvoraussetzungen.

Um diesen Punkte noch gezielter fördern und unterstützen zu können, besuchten die Mitarbeiterinnen der Kita im Jahr 2010 eine mehrtägige  Fortbildung, haben den Übungsleiterschein „Bewegungserziehung im Kleinkind-und Vorschulalter“ erworben und somit wurde die Kita im Jahr 2011 anerkannter Bewegungskindergarten.

Um ein vielfältiges, abwechslungsreiches Bewegungsangebot zu ermöglichen:

  • steht den Kindern ein großes Außengelände (siehe Plan) mit Spielgeräten, Kletterbäumen und Fahrzeugen, sowie eine Bewegungsbaustelle zur Verfügung. Die Größe und das Materialangebot machen es möglich, dass alle Altersstufen zu ihrem Recht kommen. Außer in wenigen Ausnahmefällen gehen alle täglich zweimal nach draußen.
  • findet einmal  pro Woche ein Turnangebot in der Turnhalle statt, aufgeteilt nach Entwicklungsstufen.
  • findet einmal pro Woche ein Bewegungsangebot in Projektform statt.
  • bieten wir einen Bring-und Abholdienst zum örtliche Turnverein an.
  • beginnen wir den Tag mit 15minütiger Morgenfitness (Tänze und Bewegungsspiele in der Halle, auch mit Teilnahmeangebot an die Eltern).
  • bieten wir zweimal im Jahr in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern einen Familiengesundheitstag an, hierbei werden nicht nur Bewegungsangebote für die Kinder bereitgestellt, sondern auch für deren Eltern, es gibt Bewegungsvorschläge für den Familienalltag. Darüber hinaus gibt es hierbei Tipps und Empfehlungen für gesunde Ernährung etc.

Darüber hinaus werden die Kinder durch eine Kletterwand und weitere Materialien im Haus zur Bewegung motiviert, z.B. benutzen die meisten Kinder „so nebenbei“ einen Balancierparcour in der Halle, wenn sie in eine andere Gruppe gehen.

Ernährung

Die Ernährung in unserer Gesellschaft bekommt immer mehr Bedeutung. Auf der einen Seite leben wir im Überfluss. Gesunde Ernährung dürfte kein Thema sein. Auf der anderen Seite ist eine relativ ungesunde, kalorienreiche und nicht lange sattmachende Fast-Food- und Fertiggerichtnahrung auf dem Vormarsch. Begünstigt wird der Konsum teilweise noch dadurch, dass industriell in Massen hergestellte Nahrungsmittel häufig preiswert sind und immer mehr Familien an der Armutsgrenze leben.

Industriell gefertigte, preiswerte Lebensmittel haben häufig einen hohen Fett- und Zuckeranteil und wenig wertvolle verwertbare Substanzen. Die Folge ist schon im Kindesalter Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit.

Laut KiGGS-Studie vom Robert-Koch-Institut liegt die Adipositasquote bei Kindern von 3 – 17 Jahren in Deutschland bei 6,3 %, die Quote der übergewichtigen Kinder bei 15 %.

Dieses führt möglicherweise zur Ausgrenzung in der Gruppe. Die Kinder können sich nicht ausreichend bewegen, durch mangelnde Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe werden sie müde, und wirken oft lustlos. Der Diabetes Typ II ist in Deutschland auf dem Vormarsch und immer jüngere Menschen sind betroffen. Auch dieses ist auf eine langfristige Fehlernährung mit hohem Zuckeranteil und wenig wertvollen Kohlehydraten zurückzuführen.

Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Diabetiker kontinuierlich erhöht.

Falsche Ernährung, in der Folge zu wenig Bewegung führt weiterhin zu Muskel- und Gelenkserkrankungen und zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. All dieses sind wichtige Gründe, Ernährung zum wichtigen Thema in einer Kita werden zu lassen.

In der Kita wird die komplette Verpflegung während der Verweildauer der Kinder angeboten, also Frühstück, Mittagessen und ein Imbiss am Nachmittag. Als Getränk gibt es Mineralwasser – auf Wunsch der Kinder – ungesüßten Tee und in Maßen auch Milch, wobei diese nicht als Getränk anzusehen ist.

Das Angebot des Essens richtet sich nach den Empfehlungen der WHO, diese empfiehlt eine ausgewogene Mischkost, wobei der Anteil von Zucker, Fleisch, Wurst und Käse gering ist, jedoch vorhanden sein muss (siehe Ernährungspyramide).

Gesundheitserziehung

Gerade einer Kindertagesstätte mit Kindern im Alter von vier Monaten bis zum Beginn der Schulpflicht kommt der Gesundheitserziehung eine große Bedeutung zu. So wird auf eine gesunde Ernährung geachtet, indem in der Kita täglich frisch durch entsprechend ausgebildetes Personal gekocht wird.

Zur Gesundheitserziehung gehört wie schon erwähnt der Bewegungsbereich. Darüber hinaus sind uns die Einhaltung von Hygieneregeln wichtig. So werden in der Kita die Zähne geputzt. Auch Kleinkinder üben sich im Umgang mit der Zahnbürste, damit sich dieses möglichst frühzeitig automatisiert.

Regelmäßiges Händewaschen mit Seife gehört mit in den Alltag, sowie regelmäßiges Wechseln von Lappen, Handtüchern und Bettwäsche im Beisein der Kinder. Auch gehören Aufräumen, Staub wischen und das Fegen mit dazu. So lernen Kinder diese Aufgaben des Alltags kennen sowie auch die benötigten Materialien. Regelmäßige Projekte zu diesem Thema finden statt.

Die Eltern werden bei Bedarf motiviert und unterstützt mit den Kindern die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Das stets nach den Herbstferien stattfindende Gesundheitsprojekt für alle Kinder in der Kita hat schon Tradition, hierbei gibt es für jedes Kind Angebote zum Thema „Hygiene, Bewegung, Ernährung“, so zum Beispiel „wie viel Zucker enthält der Joghurt, der Keks, die Limonade…“, Besuch eines selbstgestalteten Hygienemuseums und vieles mehr.

In 2008 wurde ein Gesundheitstag für alle Kinder, Eltern und die Öffentlichkeit das erste Mal veranstaltet, dieser wird  regelmäßig zweimal im Jahr mit unterschiedlichen Themen angeboten.